Reflection II

Die Filme in «Reflection» I und II regen zur Reflexion und zum Nachdenken an und drehen sich um Themen wie Krieg, Migration, Vergangenheitsbewältigung und Identität. So zeigt der türkische Regisseur Halim Yentür in «How Did the Pandas Become Extinct?», welche Macht der Staat hat und wie eine Gruppe explizit ausgeschlossen werden kann. In «Holy Holocaust» von Osi Wald und Noa Berman-Herzberg versuchen zwei Freundinnen zu verstehen, wie die Vergangenheit eine Freundschaft beeinflussen kann. Der preisgekrönte Film «Love, Dad» von Diana Cam Van Nguyen dreht sich um ihren Vater, der im Gefängnis war  – anhand seiner Briefe geht die Regisseurin der Frage nach, wann sie ihre Liebe zu ihm verloren hat. «SCALE» von Joseph Pierce, der 2022 in Cannes seine Weltpremiere feierte, erzählt die verlustreiche Geschichte eines Familienvaters, der sich in Drogen flüchtet.

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Schulparty? Chloé Alliez und Violette Delvoye versetzen uns mit ihrem erfolgreichen Film «Les liaisons foireuses» zurück in unsere Teenagerjahre mit Pickeln im Gesicht und schwärmerischen Blicken zu den Menschen, denen wir verfallen sind. Der experimentelle Filmemacher Justin Jinsoo Kim erkundet, wie lange die Soldaten in «The Exhausted» sich im Raum bewegen können, bis sie vor Erschöpfung umfallen – ein Film, der inspiriert ist von Samuel Becketts «Quad» (1981). In «Drone» von Sean Buckelew hinterfragt eine Killerdrohne mit künstlicher Intelligenz und der Fähigkeit zu ethischen Überlegungen ihre eigene Bedeutung; dabei geht es nicht nur um die Beeinflussung der (Selbst-)Wahrnehmung durch Medien oder die Bedeutung von Drohnen, sondern auch um eine Hinterfragung menschlicher Handlungen.