Unicorn Wars

Unicorn Wars

Seit die naturverbundenen Einhörner den magischen Wald unter ihre Kontrolle gebracht haben, werden im Armeezentrum «Love Camp» junge Teddybären für dessen Rückeroberung ausgebildet. Schliesslich steht die prophezeite Wiederkunft Gottes auf dem Spiel. Da erstaunt es nicht, dass der galizische Zeichner Alberto Vázquez («Psiconautas») seine «psychedelische Antikriegsallegorie» als Mischung aus der Bibel, «Bambi» und «Apocalypse Now» beschreibt. Wie in jenem Kriegsepos begleiten wir auch in «Unicorn Wars» eine Truppe, die sich auf der Suche nach ihren verschollenen Kameraden immer tiefer in Feindesland verstrickt. Die Filmemacher*innen schwelgen geradezu darin, sich mit lustvoll zelebrierten Gewaltdarstellungen und Anleihen bei «Full Metal Jacket» oder «Mononoke Hime» von jeglicher Familienfreundlichkeit zu distanzieren. Im Grunde geht es jedoch um die ambivalente Beziehung zwischen zwei gegensätzlichen Teddybärenbrüdern. Während der übergewichtige Gordi sich wiederholt für den hitzköpfigen Azulín einsetzt, lässt dieser keine Gelegenheit aus, seinen rosaroten Bruder blosszustellen.

Diesen Konflikt zweier Teddybären auf Einhornjagd hat Vázquez schon 2013 im Kurzfilm «Sangre de Unicornio» skizziert, damals noch in lockeren Bleistiftzeichnungen mit roten Aquarelltupfern. Für den actionreichen Langfilm hat der Autor seinen Originalstoff mythologisch überhöht und die visuellen Stilmittel ausgebaut. Dank der Open-Source-Software «Blender» war es dem Team zudem möglich, die dreidimensional modellierten Einhörner und die handgezeichneten Teddys im gleichen Programm zu animieren. Insgesamt sehen die Figuren nun zwar stromlinienförmiger aus, dafür begeistert «Unicorn Wars» mit einer überwältigenden Farbdramaturgie. So wirken die silhouettenartig schwarzen Einhörner majestätisch und unnahbar. (Oswald Iten)

  • RegieAlberto Vázquez
  • LandESFR
  • Produktionsjahr2022
  • Laufzeit1 Stunde 31 Minuten
  • Sprache (Untertitel)Spanisch (Englisch)
  • Altersfreigabe16