Silver Bird and Rainbow Fish

Silver Bird and Rainbow Fish

n seinem neuesten Film begibt sich der Regisseur Lei Lei auf Identitätssuche, indem er – über Interviews mit seinem Vater und seinem Grossvater – eine Reise in die Vergangenheit ins China der 1950er und 1960er Jahre unternimmt. Basierend auf Erinnerungen der Männer erzählt der Film die schmerzhafte Geschichte einer Familie, die während der turbulenten Zeit der Kulturrevolution getrennt wurde und alles daran setzte, wieder zusammenzufinden. Der Grossvater des Regisseurs, der ehemalige Bankangestellte Ting, wird zwangsweise aufs Land geschickt, während sein Sohn Jiaqi (Lei Leis Vater) mit seinen beiden Schwestern und seiner kranken Mutter zurückbleibt. Als Jiaqis Mutter stirbt, kommen die drei Kinder in ein Waisenhaus, wo sie wie Vögel in einem Käfig leben. Doch anders als im Märchen, erscheint ihnen ein Regenbogenfisch, der sich in ihre neue Stiefmutter verwandelt und sich von nun an um sie kümmert.

Obwohl die Aufnahmen des Vaters und des Grossvaters separat entstanden sind, hat es Lei Lei geschafft, die Stimmen der Männer auf eine Weise zusammenzubringen, als ob drei Generationen an einem Tisch sässen und sich gegenseitig Anekdoten aus ihrem Leben erzählten. Die Stille zwischen den Gesprächen visualisiert Lei Lei mit eigens zum Leben erweckten Bergen, Flüssen und Menschen. Mithilfe von farbiger Knetmasse und Collagen gefertigte Hintergründe kontrastieren die tristen, monochromatischen Propagandabilder. «Silver Bird and Rainbow Fish» lief dieses Jahr bereits an den renommierten Festivals in Rotterdam und Annecy. (Xenia Nguyen)

  • RegieLei Lei
  • LandUSNL
  • Produktionsjahr2022
  • Laufzeit1 Stunde 44 Minuten
  • Sprache (Untertitel)Mandarin (Englisch)
  • Altersfreigabe14