Captain Morten and the Spider Queen

Sehnsüchtig erwartet der elfjährige Morten die Rückkehr seines Vaters, der als Kapitän die Weltmeere bereist – bei seiner Tante Anna ist es nämlich kaum auszuhalten. Ausserdem hat die Verschuldung der Familie bedrohliche Ausmasse angenommen. Morton flüchtet sich in seine Fantasie: Er setzt Insekten auf ein Spielzeugboot und träumt davon, selbst zur See zu fahren. Doch dann begegnet er dem Erfinder Señor Cucaracha mit seiner Zaubermaschine, und plötzlich ist Morton so winzig wie ein Fliege. Aus dem Spielzeugboot wird ein richtiges Schiff und aus den Insekten darauf eine echte Besatzung. Nun muss Morten verschiedene haarsträubende Abenteuer bestehen und sich der Spinnenkönigin stellen, um sein Leben wieder in Ordnung zu bringen.
Sieben Jahre lang hat das Team um den estnischen Regisseur Kaspar Jancis an «Captain Morten and the Spider Queen» gearbeitet, um dessen Kinderbuch in einen märchenhaft skurrilen Stop-Motion-Trickfilm zu verwandeln. Die raffinierte Mischung aus Puppenanimation und Computereffekten erlaubt dem Publikum das Eintauchen in die Fantasiewelt eines Kindes – und in die ungewöhnliche Perspektive von Insekten. Wie Alice im Wunderland oder Gulliver auf seinen Reisen erlebt Morten eine kleine Welt im grossen Massstab. Diese Welt ist nicht nur detailgenau und in vielen Farbnuancen gestaltet, sondern auch voller eigenwilliger Figuren und Einfälle, an denen Zuschauer*innen jeden Alters ihre Freude haben dürften. Zudem ist das Tempo hoch – man spürt am schwungvollen Rhythmus und an der Musikalität, dass «Abenteuer auf der Salamander», auf dem der Film basiert, ursprünglich ein Musiktheater mit Zirkuseinlagen war. Damit hat der Film bereits Kleine wie Grosse in Annecy und beim Animafest Zagreb in seinen Bann gezogen. (sch)