Ivan Tsarevitch et la Princesse Changeante

Wenn es Nacht wird in der grossen Stadt, erwacht das verfallene Kino zwischen den Hochhäusern zum Leben. Hier treffen sich ein Mädchen und ein Junge, um gemeinsam Geschichten zu erfinden, und der alte Filmvorführer mit seiner Eule hilft ihnen, sie auf die Leinwand zu zaubern. So können sie Nacht für Nacht in neue Gewänder schlüpfen, in andere Zeiten und Länder reisen und Abenteuer bestehen: in den unterirdischen Höhlen einer grauen Vorzeit, die von Ungeheuern bewacht werden, im alten Persien, wo sich ein Zauberlehrling gegen seinen Meister auflehnen muss, oder in einem indischen Palast, der einem geplagten Matrosen und seiner Katze die Chance auf ein neues Leben verspricht. Schliesslich finden sich die beiden in der russischen Legende von Iwan Zarewitsch wieder, der vor scheinbar unlösbaren Aufgaben steht, um seinen kranken Vater zu retten …Michel Ocelot setzt die Rahmenhandlung aus seinen «Contes de la Nuit» (2011) fort und zeigt das Kino als einen magischen Ort, an dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Seine drei Geschichtenerzähler arbeiten dabei mit derselben Technik des virtuellen Scherenschnitts, die der Filmemacher in den vergangenen Jahren erprobt hat. Sie schöpfen Inspiration aus alten Überlieferungen wie russischen Märchen und den berühmten Illustrationen von Iwan Bilibin und verbinden diese mit ihren eigenen Ideen und Vorstellungen. So entstehen vier ganz unterschiedliche Märchenerzählungen in fein gearbeiteten und zugleich schlichten Bildern. Wie «Kiriku und die Zauberin» und andere Filme von Ocelot ist «Ivan Tsarevitch et la Princesse Changeante» eine Einladung an jedes Publikum. Das zeigte sich auch am diesjährigen Internationalen Kinderfilmfestival von New York, wo der Film Kinder wie Erwachsene bezauberte. (sch)

  • RegieMichel Ocelot
  • LandFR
  • Produktionsjahr2016
  • Laufzeit53 Minuten
  • Sprache (Untertitel)Französisch (Englisch)
  • Altersfreigabe12+