Es war einmal vor langer, langer Zeit … Aber eigentlich war alles ganz anders! Niemand anderes als der böse Wolf selbst vermittelt in «Revolting Rhymes» alternative Fakten zu Märchenbüchern, die wir aus unserer Kindheit kennen. So waren etwa Rotkäppchen und Schneewittchen beste Freundinnen als Kinder, Schneewittchen war in Wahrheit eine Blondine, und Rotkäppchen rächt sich an jenem Wolf, der seine Grossmutter gefressen hat, indem es ihm das Fell über die Ohren zieht und fortan im modischen Wolfspelz unterwegs ist. Überhaupt scheinen die Wölfe in «Revolting Rhymes» eine gefährdete Tierart zu sein, die sich vor der List und Tücke anderer Märchenfiguren in Acht nehmen muss. Zu viele der unverhofften Wendungen im Film sollen an dieser Stelle nicht verraten werden – es lohnt sich allerdings, die eigenen Märchenkenntnisse vor dem Kinobesuch nochmals etwas aufzufrischen. Klassiker wie «Schneewittchen», «Rotkäppchen» und «Aschenputtel» werden vermischt mit hierzulande weniger bekannten englischen Märchen wie «Hans und die Bohnenranke» oder «Die drei kleinen Schweinchen». Dabei haben die weiblichen Figuren in «Revolting Rhymes» ihre Opferrollen abgelegt und zeigen sich emanzipiert und wehrhaft. Der Wolf erzählt die Handlung in herrlich schwarzhumorigen, britisch-englischen Reimen.
Die britisch-deutsche Koproduktion «Revolting Rhymes» startete 2016 mit Teil 1, basiert auf dem gleichnamigen Buch von Roald Dahl und wurde von Quentin Blake illustriert. Im zweiteiligen Film werden fünf der sechs Gedichte aus Dahls Buch nacherzählt und ineinander verwoben. Der erste Teil des Films war 2018 für den Oscar in der Kategorie «Bester animierter Kurzfilm» nominiert und gewann den Preis für die beste Animation bei den British Academy Children’s Awards. (so)

  • RegieJakob Schuh, Jan Lachauer
  • LandGBDE
  • Produktionsjahr2016
  • Laufzeit1 Stunde 1 Minute
  • Sprache (Untertitel)Englisch (Französisch), Deutsch
  • Altersfreigabe6+