Un homme est mort

A Man is Dead

Sie machen die kriegsversehrten Städte wieder bewohnbar und können selbst kaum von ihrer Arbeit leben: die Bauarbeiter im nordfranzösischen Brest nach dem Zweiten Weltkrieg. Rationiertes Essen und ein (Über-)Leben in Baracken wollen sie nicht länger hinnehmen. Sie wehren sich, streiken und demonstrieren, darunter auch die Freunde Edouard, Désiré und P’tit Zef. Als Edouard bei einem Polizeieinsatz erschossen wird, will P’tit Zef selbst zu den Waffen greifen. Doch da ist noch Paulette, in die er heimlich verliebt ist. Und dann taucht ein Filmemacher auf, der im Auftrag der Gewerkschaften vom Kampf der Arbeiter und ihren schwierigen Arbeitsbedingungen berichten soll. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten, dem Unrecht zu begegnen: Die Idee eines Wanderkinos kommt auf …
Edouard Mazé und P’tit Zef sind historisch belegte Personen ebenso wie der Kameramann René Vautier. Ihrem Engagement galt bereits der Comic von 2006, geschrieben von Kris (Christophe Goret) und gezeichnet von Étienne Davodeau. Nach dieser Vorlage hat Olivier Cossu nun mit einem bescheidenen Budget seinen ersten Animationsfilm realisiert, wobei er aus seiner langjährigen Erfahrung mit der Gestaltung visueller Effekte schöpfen konnte. Sowohl der Comic wie der Film tragen den Titel des Gedichts, das Paul Eluard über den Widerstand gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg geschrieben hat: «Un homme est mort» erzählt davon, wie sich Leben, Filmen und Schreiben die Hand geben könnten. In klassischer Ligne-Claire-Technik mit feinen Farbschattierungen fängt der Film das Licht der bretonischen Küstenregion ebenso treffend ein wie die Alltagsszenen aus dem Leben der Arbeiter*innen. Ein ermutigendes Zeugnis der Möglichkeit, sich für gesellschaftliche Veränderung einzusetzen. (sch)

  • RegieOlivier Cossu
  • LandFR
  • Produktionsjahr2018
  • Laufzeit1 Stunde 6 Minuten
  • Sprache (Untertitel)Französich (Englisch/Deutsch)
  • Altersfreigabe12+